Kunststoffe sind ein spannendes Thema. Wenn man bedenkt, was aus diesem Material alles gefertigt wird – so ziemlich alles, von der Freizeitsandale bis zur hochwertigen Kunststoffbahn für die Abdichtung von Flachdächern oder zur Bauwerksabdichtung. Kunststoffbahnen sind beständig, biegsam, wasserundurchlässig und daher sehr gut für die Abdichtung von Bauwerken und Dächern geeignet. Zudem werden sie einlagig verlegt und sind sehr wirtschaftlich in der Anwendung.
Kunststoffe unterscheiden sich von anderen Werkstoffen in erster Linie durch ihren chemischen Aufbau. Die Besonderheit der Kunststoffe besteht darin, dass sie aus Makromolekülen (Großmolekülen) aufgebaut sind. Die Kunststoffe unterscheiden sich in den Einzelbausteinen (Monomeren) aus denen diese Makromoleküle aufgebaut sind. Bei der Herstellung der Makromoleküle werden mehrere tausend Monomere bei einer Polymerisation miteinander verknüpft. In diesen chemisch stabilen Makromolekülen – den Kunststoffen – lassen sich gute Festigkeiten mit hoher Flexibilität und sehr guter Schweißbarkeit kombinieren, was diese Werkstoffklasse für den Einsatz als Abdichtungsbahnen prädestiniert.
Darüber hinaus können Kunststoffe mit geeigneten Additiven noch deutlich verbessert werden. Dabei handelt es sich um weitere Rohstoffe, die dem Kunststoff in fester oder flüssiger Form beigemischt werden, oder um Verstärkungsadditive in Form von Vliesen oder Geweben. In der richtigen Auswahl und Einarbeitung dieser Additive besteht heute ein Großteil des Know-hows der Hersteller von Kunststoffbahnen. Im Rahmen der Kunststoffentwicklung der letzten Jahrzehnte wurden die Funktionsmechanismen der Stabilisierung, Wetterbeständigkeit, Brennbarkeit und viele andere anwendungsrelevante Mechanismen zur Erreichung der gezielt optimierten Werkstoffeigenschaften erforscht. Heute wird daher bei der Entwicklung weiterer Rezepturmodifikationen oder neuer Werkstoffe der Schwerpunkt auf die Untersuchung der Effizienz dieser Mechanismen und der Verarbeitungsfähigkeit gelegt.
Grafik: Entwicklung der Kunststoffbahnen für die Flachdach- und Bauwerksabdichtung
Die Entwicklung von Kunststoffabdichtungsbahnen wurde in den 50er Jahren intensiviert. Neben PVC wurden PIB, ECB, EVA, PE-C und in den 80er Jahren FPO bis zur Marktreife entwickelt. Im Laufe der Zeit wurden die Rezepturen kontinuierlich optimiert und die Einsatzmöglichkeiten erweitert. Das Sortiment der Hersteller umfasst Bahnendicken von 1,2 mm bis zu über 2,0 mm. Bahnen mit 1,5 mm Dicke sind, gemessen am Absatz, die Gängigsten. Die Befestigung kann sehr variabel gehandhabt werden: mechanisch fixiert, lose verlegt unter Auflast oder verklebt.
Das breite Spektrum der Einsatzgebiete umfasst: flach oder stark geneigte Dächer, Schwimmbad- oder Teichbau, Tunnel- und Behälterbau oder Bauwerksabdichtungen. Auch Gründachabdichtungen lassen sich mit Kunststoffbahnen sicher und umweltfreundlich ausführen.